Randbemerkungen 20

Dieses “fragwürdig” spukt noch immer in meinem Kopf herum. Ehrwürdig, denkwürdig – das hat etwas Erhabenes. Es bewegt sich irgendwie in der positiven Ecke. Aber, fragwürdig hat doch im heutigen Sprachgebrauch schon einen leicht anrüchigen Touch. Warum eigentlich?

Wenn etwas würdig ist, befragt, hinterfragt zu werden, hat es doch mit mir, mit uns, mit unserem Leben zu tun. Es ist dann einfach wert, mit einer Frage, mit Nachdenken gewürdigt zu werden.

Dennoch ist es so, dass eine fragwürdige Angelegenheit eher ein negatives Gefühl hervorruft. Es scheint gegeben, selbstverständlich so zu sein. Eben fragwürdig.

Hat das wieder mal etwas mit unserem oft überdimensionalen Sicherheitsbedürfniss zu tun? Nichts sollte fragwürdig, unklar, wackelig sein. Wir hätten es lieber sicher und gemütlich.

Für mich wäre die Alternative: Jetzt wird’s fragwürdig, es wird es spannend. Da gibt es etwas zu entdecken, zu erkunden.

Ich glaube, dass wir in unserem Sprachgebrauch zu sehr in einem Gewohnheitsleib festgefahren sind. Den Worten öfter mal auf den Zahn zu fühlen, könnte das nicht Spaß machen?

Auf zum spielerisch-kreativen Umgang mit dem FragWÜRDIGEN

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