Das Älterwerden – auch schon in sehr jungen Jahren – bringt manchmal Verblüffendes mit sich. Beachtliche acht Jahre feierte das Kind jüngst sein lebensfrohes Dasein. Und es besteht auf Traditionen. Die heißen zum Beispiel Gummibären-Torte. Eine große und eine kleine. So muß es sein, wenn es auch schon längst nicht mehr um lukullische Höhepunkte geht.
Tradition ist auch, dass die Großmutter die Geburtstagsnacht bei ihr verbringt . Auch dieses Ritual wird nach wie vor mit Vehemenz eingefordert.
Während alle noch schlafen kommt das strahlende Geburtstagskind ins Zimmer gehüpft. Oma, du bist heute nicht die Erste, die mir gratuliert. Ich rate: Der Bruder, die Lieblingspuppe….
„Ich habe heute mir selber zuerst gratuliert!!!“, ruft die stolze Achtjährige vergnügt.
Verblüfft lache ich mit ihr und nehme sie in den Arm. Irgendwie ist das genial, denke ich mir. Wenn sie diese Lösung verinnerlicht, könnte sich manch künftiges Lebensproblem schon etwas entspannen lassen. So in etwa: Sich selbst öfter mal in den Arm nehmen, wenn es gerade kein anderer tut. Oder generell: Ich wünsche mir etwas und sorge erst einmal selbst für das, was ich mir wünsche. So gut es eben geht.
Und manchmal könnte das ja auch schon reichen.