Unpolitisch

Im tiefsten Inneren bin ich unpoltisch. Habe ich wahrscheinlich schon mal geschrieben. In ruhigen Zeiten lässt es sich damit leben. Aber wir haben keine ruhigen Zeiten. Wenn ich anfange nachzudenken, stecke ich stets und ständig im abgründigsten Schlamassel. Und versuche mich zu sortieren.

Erstens: Bin ich zutiefst dankbar, dass es Menschen gibt, die Politik machen wollen, können, die es versuchen. Der Satz ist Eins zu Eins gemeint. Nicht ironisch, nicht zynisch.

Zweitens: Wir brauchen (noch?) ein Regulativ, das das Zusammenleben großer Menschengruppen ermöglicht. Sonst hätten wir wie einst Stammeskriege in kleinsten und größten Gruppierungen auf der Alltagsliste. Köpfe einschlagen mag ich überhaupt nicht. Verbal schon eher, das könnte in Grenzen produktiv sein, wenn eine Kultur dahintersteht, die das Erlösende ermöglicht.

Drittens: Bilden wir uns nicht zu viel auf unsere Kultur- und Menschlichkeits-Fähigkeit ein? Ich glaube, wir sind immer noch „blutige“ Anfänger. Das sich einzugestehen könnte hilfreich sein. Auch Politiker sind, so gesehen, ziemlich normale Menschen. Leider wird zu oft Übermenschliches von ihnen verlangt.

Viertens: Ich ertrage das Parteiengerangel schon lange nicht mehr. Sollten nicht immer wieder Menschen mit unterschiedlichen Kompetenzen und Fähigkeiten zusammenfinden, um die augenblicklich beste Lösung für ein Problem zu finden?

Fünftens: Ich wünsche mir zutiefst Weitblick, Kreativität samt einem zurück gestellten Ego, um die Gegenwart zu gestalten, so daß die Zukunft erkennbar wird. Viele Begriffe, auch Demokratie, sind für mich inzwischen zur Worthülse verkommen – …wenn sie das nicht schon immer war. Alle müssen mitreden dürfen, wenn sie können. Wenn das nicht konstruktiv geschieht, sollte es einfach im Raum stehen bleiben dürfen. Nicht mehr und nicht weniger.

Sechstens: Ernsthaft, ich wünsche mir einen weisen König, einen Weisen, der all das mit Draufsicht ein wenig hält und stets lebendig ein wenig korrigiert, erkannte und unerkannte Knoten löst.

*Die Gender-Schreibe ist mir zu umständlich. Also: Ein weises Wesen, das dazu fähig ist.

Das tollste Fachwissen taugt nichts, wenn es nicht umfassend nach allen Richtungen vernetzt wird.

Wer bessere Ideen hat, schreibe mir……….Die gibt es bestimmt. Mir scheint alles gegenwärtig alles verfahren, hoffnunglos festgefahren.

So oder so oder wie … ? Anleihen bei den Alten (Alte Nationalgalerie Berlin)

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