Vollkommen unvollkommen

…oder unvollkommen vollkommen – geht Beides. Man muß außerdem mit der Betonung spielen.

Wieder mal so ein Wort: VOLLKOMMEN.

Voll in der Kombination mit Kommen vermittelt eigentlich nichts Statisches. Eher kommend, werdend, eigentlich weniger geworden sein. Es ist noch nicht, wird vielleicht mal voll….(ge)kommen sein…

Aber assoziieren wir bei diesem Wortgebilde nicht irgendeine, wahrscheinlich unsere Vorstellung von perfekt? Mit diesem Wort erscheint uns geradezu etwas Wunderbares.

Ich fände es langweilig, wenn unsere Welt vollkommen wäre. Würde das nicht Veränderung, Entwicklung ausschließen? Ein Glück, dass diese Gefahr nicht besteht.

Für immer vollkommen geht das überhaupt?

Bei Kunstwerken , die schon viele Zeiten überdauert haben…vielleicht. Ich denke an Werke von Michelangelo und Rafael zum Beispiel.

Das Göttliche, die Schöpfung ist vollkommen. Womöglich vollkommen in ihrer Unvollkommenheit? Könnte die Botschaft nicht lauten, dass die Menschen die vollkommene Schöpfung als Geschenk erhalten haben, um sich selbst zu vervollkommnen. In diesem Vervollkommnen steckt wieder das Werdende und nicht das Gewordensein.

Und wir als Menschen? Sind vollkommen unvollkommen, aber unvollkommen vollkommen.

Ich bin voll im Kommen, im Werden. Oder auch nicht.

Können wir uns unser Unvollkommensein gegenseitig zugestehen?  Und uns selber. Mit klarem, mit ermutigendem Blick. Ich wünschte es mir.

Es wird Weihnachten.

Bitte andere Meinungen!

Der David von Michelangelo. Vollkommene menschliche Schönheit. Wie stehen Äußeres und das Innere zueinander im Verhältnis?

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