…oder eher mehr.
Ich fange mal mit dem Morgen an. Ziemlich leere Sbahnen und dann der See. Es kreischen einzig und allein ein paar zänkische Krähen. Ringsum Wald und Vogelgezwitscher, über mir gleitet eine Wildgänse-Formation. Das Wasser ist lauwarm und ich schwimme und schwimme und schwimme…ans andere Ufer. Der kleine gelbe Ballon schwimmt neben und gibt mir eine gewisse Sicherheit. Es geht wieder… und ich schwimme langsam und gemächlich wieder zurück. Ich sonne mich in einem Liegestuhl, der im weißen Sand steht, neben mir ein Latte Macchiato. Das alles gibt es fast mitten in der Großstadt und fast umsonst. Dass ich mir dessen bewusst bin, das macht wahrscheinlich den eigentlichen Genuss aus. Und dass ich mit den Gedanken nicht bei Morgen und Übermorgen bin.
Am Abend dann die Krönung, wenn sich’s überhaupt noch krönen lässt, dann so. Auf der Bühne Lebenskunst, Gesangs-, Schauspiel-, Musik-, Regiekunst. Die gesungene und erzählte Biografie von Hildegard Knef. Leute, das müsst ihr euch ansehen und anhören. Danke, Euch auf und hinter der Bühne , die ihr das vollbracht habt!!!
Mir war seit Jahren die Lust am Theater abhanden gekommen. Entweder zu viel Kopf oder zu viel Gefühl oder zu viel Effekthascherei oder Klamauk. Nichts mehr, was mich außerhalb von Oper und Konzert wirklich berührt hat. Und nun dieser Abend. Dieser vollkommene Sommertag.
Ärger gabs übrigens auch auf dem Hinweg: An der Bushaltestelle im engen Wartebereich rauchende, permanent spuckende, laute Jugendliche, die ihre Flaschen und ihren sonstigen Müll neben sich fallen ließen. Ich würde es nicht erwähnen, wenn es leider nicht häufig passieren würde. Es fällt mir erst so richtig auf, seit ich nicht mehr selbst Auto fahre, sondern die „Öffis“ genieße, meist genieße.
Trotzdem Genuss in Hochpotenz.
