So oft passiert mir das nicht im Kino, dass es mir durch Mark und Bein geht. Eher tendiere ich zum Davonlaufen. Dieses Mal blieb ich gebannt sitzen. Und war zutiefst erschüttert und zugleich fasziniert von einer im Film erzählten Biografie. Elfriede Jelinek, Regie Claudia Müller. Untertitel: Die Sprache von der Leine lassen.
Das tut die Jelinek – gnadenlos. Gnadenlos wahrhaftig. Jetzt verstehe ich den Nobelpreis erst wirklich. Danke für diesen Film. Ich glaube inzwischen, dass es diese Art Gnadenlosigkeit braucht. Sonst wird sich nie etwas ändern oder sich doch nie ändern. Wenn es um unsere Welt als solche und speziell auch die von Männern gemachte geht.
Ich bin immer noch keine Feministin. Aber für Wachmachen, wie es Elfriede Jelinek tut.
Ich muss mehr lesen, von ihr.
